Das Archiv

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Viele Songs und lange kein Ende in Sicht

Der DJ lebt mit der Auswahl seiner Songs. Als leidenschaftlicher Musiksammler habe ich bereits im Schulalter jede Woche fleißig „Maxi´s“ gekauft und diese Sammlung perfekt archiviert. Später war ich in diversen Plattenläden als beratender Verkäufer für Discjockey´s tätig. Damit konnte ich meiner Leidenschaft über Jahre große Aufmerksamkeit schenken. Ich war in den achtziger Jahren der Ansprechpartner für aktuelle Hitsounds der führenden Discjockey´s am Ku´damm in Berlin. Es dauerte nicht lang bis ich selbst an den Decks stand, das BIG EDEN in Berlin war meine erste Station, weitere Berliner Discotheken folgten. Einen Überblick finden Sie in meiner Chronik.

Gut aufgelegt und perfekt organisiert

Bei Millionen von Songs zur Auswahl kann das schon mal eine Herausforderung sein. Es gibt unendlich viele Genres, sehr viele populäre Titel, Menschen in verschiedenen Altersgruppen und natürlich unterschiedliche Musikgeschmäcker. Auch der Anlass, der Ort und die Uhrzeit spielen bei der Auswahl der richtigen Musik eine wesentliche Rolle. Titel, die gestern oder letzte Woche noch hervorragend „funktionierten“, passen heute Abend irgendwie nicht so richtig. An dieser Stelle kommen Erfahrungen und das musikalische Feingefühl zu Einsatz. Mein Focus liegt auf der Tanzfläche, vom ersten Track bis zum „Rausschmeißer“, auf der Tanzfläche muss ständige Bewegung sein, das ist mein Ziel.

Oldschool – DJ Archiv Vinyl – Ordnung ist das ganze Leben

Zu meinen Charaktereigenschaften gehören Genauigkeit, stets korrekt und vor allem aber Perfektionist zu sein, was für meine Kunden bei der Vorbereitung, Planung und Durchführung ihres Events von Vorteil ist. Der Arbeitsplatz des Discjockey´s muss gut organisiert sein. Schon in den 80er Jahren, als es noch verglaste DJ-Kanzeln gab, wurde seitens des DJ-Teams penibel genau darauf geachtet, dass alles an seinem richtigen Platz liegt. Stellen Sie sich den Arbeitsplatz eines Profi-DJ´s mal vor, die Wände voller Plattenregale, auf der Tanzfläche tobt das Leben und der DJ findet den Hit nicht, der gerade genau ins Repertoire passt. Einfach ärgerlich, denn auch für diesen Moment kann man die Zeit nicht zurückdrehen. Du hast den Moment verpasst und weißt, du hättest diesen Augenblick musikalisch krönen können. Der Erfolg einer Veranstaltung beginnt auch mit der Vorbereitung der Technik. Als DJ „nur“ Anwender zu sein, kein Hintergrundwissen zu haben, nur die Tasten „Stop“ – „Play“ – „Pitch“ und „Effekt“ zu kennen, ist unprofessionell. Es reicht schon lange nicht mehr, nur ein begrenztes Repertoire an Songs zu haben, nicht zu wissen, wie und wo man die Technik anschließt, wie man einen Fehler überbrückt oder ein Kabel verlegt. Der Beruf des Discjockey´s bedeutet harte Arbeit, höchste Konzentration, Einfühlungsvermögen und Begabung. Ich wünschte mir, dass jeder DJ, egal ob er ein gestandener oder noch ein Nachwuchs-DJ ist, diese Eigenschaften überzeugt in sich trägt. Seit 1987 bin ich „am Start“ mit jeder Menge Spaß an meiner Berufung und egal was passiert, Musik trägt mich durch`s Leben, Höhen und Tiefen erlebe ich mit Musik sehr viel intensiver.

DJ Archiv

Newschool DJ-Archiv – Der Weg von der CD zum MP 3 File

Ende der 90er Jahre war ich in Berlin einer der ersten Deejay´s, der seine CD´s auf den Computer spielte. Heute legt man die CD ein und das online Archiv erkennt diese. Damals wurden die Cd´s auch eingelegt aber der Name des Titels und des Interpreten mussten per Hand in den Computer eingegeben werden. Bis eine einzige CD in ein WAV- oder MP 3-Format gewandelt wurde, vergingen ca. 15-20 Minuten. Sie können sich sicher vorstellen, wie viel Zeit wir investieren mussten, bis wir nur einen Koffer als Dateien vorliegen hatten. Viele Tage und lange Nachtschichten schoben wir ein, mehrere Festplatten erstellten und kopierten wir. 50 GB im Wechselrahmen – damals, der ultimative und vor allem sehr teure Hit. Nur in speziellen Läden konnte man diese Festplatten für ca. 1000,- DM erwerben und so gingen tausender für tausender für die Investition der neunen Dj-Technik weg. Der erste Auftritt mit der Musik vom Rechner war für uns sehr spannend und aufregend. Leider fand das unserer Publikum wenig spektakulär, Kommentare wie „…das setzt sich sowieso nicht durch…“ oder „…das ist nicht sicher genug…“, auch der „…Computer-DJ..“ blieben nicht unausgesprochen. Damals gehörten der Röhrenmonitor und PC-Tower zur DJ-Technikausstattung, Notebooks gab es noch keine richtigen, nur Laptops, die mit DOS-Befehlen gesteuert wurden. Es sah schon irgendwie komisch aus, wenn der DJ seinen Arbeitsplatz aufbaute. Schon damals ließ ich mir meine Mainboards und Laufwerke in professionellen 19″ Cases einbauen, um den Computer-Tower nicht hinstellen zu müssen. Diesen Computer-Tower fand ich schon immer sehr „unsexy“.

Selbstverständlich war die Musik vom Rechner nur die Ausnahme, wir bauten das System mit aufwendigen Soundcards parallel zu den zuverlässigen CD-Playern auf. Sobald ein Titel vom Rechner zu hören war, gab es im Vorfeld für die Gäste eine Ankündigung. Übrigens erinnere ich mich gerne daran zurück, als ich im BIG EDEN angehalten wurde darauf hinzuweisen, dass der nächste Titel von einer CD stammt. Damals wurde sogar in Zeitungsartikeln damit geworben, dass man hier den neuen CD-Sound genießen kann.

dj frankie b. CD Archiv

Von der „Pike“ auf gelernt und niemals mit dem Lernen aufgehört

So ändert sich Vieles, alles wird schneller und moderner. Die Menschen halten gern an Bewährtem fest und verhalten sich oft sehr unsicher neuen Dingen gegenüber. Irgendwann spielt sich aber dann doch die neue Technik ein. Heute ist ein DJ ohne Notebook ein „Exot“. Wenn DJ´s mit Vinyl arbeiten, handelt es sich meistens um Time Code Vinyl Platten (siehe oben), mit denen man Dateien, die sich im Notebook befinden, steuert. Wer glaubt, ein DJ spielt eh nur aus dem Computer oder es sei ganz leicht, mit nur einem Laptop auch DJ „spielen“ zu können, der ist sehr weit weg von der Realität des Alltagslebens eines DJ´s. Zum DJing gehören weitaus mehr als nur ein Laptop. Ein erstklassiges Archiv, sehr gute Musikkenntnisse, jede Menge Erfahrung mit unterschiedlichem Publikum und noch viele weitere Komponenten zeichnen einen guten DJ aus.

Erstklassig zu arbeiten heißt auch, hochwertig ausgestattet zu sein, professionelles Auftreten, kompetentes Wissen und eine technisch anspruchsvolle, gut funktionierende Ausrüstung zu haben.